Melchior Fendt

.... Mediziner und Physiker.

Melchior Fendt (1486-1564) wurde in Nördlingen 1486 geboren. Nach dem Besuch der Schule in Nördlingen und Göttingen immatrikulierte er sich im Sommersemester 1506 an der Universität Leipzig, wo er sich 1513 den Grad eines Baccalaurus der Artistischen Künste unter Simon Pistoris erwarb. Er wechselte 1513 an die Universität Wittenberg, war 1517 Schulmeister in Torgau und ab 1519 in Plauen. 1519 erwarb er in Wittenberg den akademischen Grad eines Magisters und übernahm 1520 von Georg Rhau die Stelle in Eisleben. In die philosophische Fakultät der Wittenberger Akademie wurde Fendt 1523 aufgenommen.

Nachdem er 1525 das Dekanat der philosophischen Fakultät übernommen hatte, konzentrierte sich auf die Studien der Medizin. 1527 wurde er Armenarzt der Stadt Wittenberg mit einer Bezahlung von 12 Gulden im Jahr. Noch im selben Jahr ging er nach Göttingen, wo er Rektor der Stadtschule wurde, aber nach zwei Jahren bereits wieder nach Wittenberg zurück kehrte. Nachdem er sich 1531 den akademischen Grad eines Lizentiaten der Medizin erworben hatte, hielt er 1535 Vorlesungen über Physik. 1536 bewarb sich Fendt um eine Professur der Medizin.
Dennoch musste er weiterhin auf diese warten und behandelte in seinen Vorlesungen 1537 und 1538 mit „De formatione foetus“ vorrangig medizinische Themen. Nach der Promotion zum Doktor der Medizin im Jahre 1543 wurde Fendt 1546 die langersehnte dritte ordentliche medizinische Professur an der medizinischen Fakultät der Universität übertragen. Fendt, der während des Schmalkaldischen Krieges und zur Zeit der Wittenberger Kapitulation als einziger Doktor der Medizin in Wittenberg geblieben war, stand bei seinen Patienten in hohem Ansehen. Unter seiner Leitung wurde das erste Wittenberger Studentenhospital gegründet. Fendt stiftete 400 Gulden, aus deren Zinsen in Not geraten Bürgern geholfen wurde. Nach seinem Tode wurde ihm zum ehrenden Andenken ein Epitaph geschaffen, das ihn als Greisen Simon bei der Taufe Christi darstellt und sich in der Wittenberger Stadtkirche befindet. Neben seinen umfangreichen organisatorischen Aufgaben an der Universität, bekleidete er mehrfach das Dekanat der philosophischen und medizinischen Fakultät und war im Wintersemester 1532 und 1543 sowie im Sommersemester 1553 Rektor der Universität.

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